Tour durch den Nordwesten der USA Sommer 2012
07.07.2012 - 10.Tag Mount St. Helens National Volcanic Monument
Heute machte uns das erste Mal das Wetter auf dieser Reise einen Strich durch die Rechnung. Ja nee, die Sonne schien, ich meine das Wetter in der Vergangenheit. Wir wollten eigentlich zum Windy Ridge des Mount St. Helens National Volcanic Monument, aber da lag immer noch so viel Schnee, dass an eine Freigabe der Road nicht zu denken war. Egal fahren wir eben zum Johnston Ridge. Ist dort eh viel schöner
Im Kid Valley hatten wir einen Tisch im Grünen reserviert. Hier gab es lecker Frühstück.
Am Coldwater Lake stellten wir das Auto ab, um etwas am See spazieren zu gehen.
Mount St. Helens National Volcanic Monument
Schon während der Fahrt hierher, fielen uns immer wieder Gespinst Nester mit Raupen, in den Büschen und Bäumen auf. Hier war das extrem. Die Raupen waren gerade dabei die Nester zu verlassen. Sie fielen runter auf die Erde. Wir mussten aufpassen, dass wir keine abbekommen. Beim Gehen zertrampelten wir hunderte von denen. Konnte man nix gegen machen.
Die Raupen schimpfen sich Tent Caterpillar. Aus ihnen werden in paar Wochen Motten, die vor allem den Fledermäusen als Futter dienen. Die Wissenschaftler rätseln, warum seit letztem Jahr, der Bestand dieser Motte so stark zunimmt. Man weiß aus der Vergangenheit, dass der Bestand stark schwankt und alle 6 Jahre etwas größer ist. 2012 war der absolute Höhepunkt. Laut Schätzung fressen mehrere Milliarden von Raupen an den Espen und Brombeersträuchern. Bekämpft werden die Raupen nicht. Im Gegenteil, Gelehrte sehen eine Chance für die natürliche Wiederaufforstung. Die Espen und Brombeeren sterben ab, also Sorten, die eh als Unkraut des Waldes gelten. Andere Bäume und Büsche bekommen jetzt mehr Licht. Obendrein wird vermutet, dass der Kot dieser Unmengen von Tieren als Dünger dient.
Die Gegend um den Coldwater Lake ist wunderschön. Noch sind die Berge, nach dem Vulkanausbruch des Mount St. Helens ziemlich kahl, aber das wird wieder.
Mount St. Helens National Volcanic Monument
Am Ende der Road landeten wir am Johnston Ridge Observatory. Wow war das hier voll. Am gigantischen Parkplatz waren freie Stellen Mangelware.
Mount St. Helens National Volcanic Monument
Ja da lag er plötzlich vor uns, der Mount St. Helens, der Vulkan, der am 18.Mai 1980 hier in der Gegend eine richtige Schweinerei gemacht hat. Alles hat er vollgesaut mit seiner Asche. Die Eruption war so heftig, dass die ganze Bergflanke hier im Vordergrund pulverisiert wurde. Der ehemals 2950 hohe Vulkan, war danach ganze 400 Meter kleiner. Das war ein richtiger Bums.
Der Mount St. Helens ist danach noch ein paar mal ausgetickt, was aber alles harmloser Kram war. Heute ruht er und wir sind gespannt, wann er wieder ausbrechen wird. Foto - Blick in den Vulkan, wo sich in den letzten Jahren ein Gletscher gebildet hat
Mount St. Helens National Volcanic Monument
Wir sind dann in das Johnston Ridge Observatory gegangen. Hier wurden alle Besucher kontrolliert, ob sie Eintritt bezahlt haben, bzw. einen National Park Pass ihr Eigen nennen.
Im Kino des Johnston Ridge Observatory schauten wir uns einen Film des Ausbruchs von 1980 an. Der Film war genial. Die haben das Kino so gebaut, dass die Leinwand genau in Richtung Vulkan gerichtet ist. Wir schauten uns den Film mit all der Zerstörung an und am Ende ging die Leinwand hoch und wir Besucher hatten freien Blick auf den Mount St. Helens. Geil gemacht. Also wenn ihr hier oben seid, den dürft ihr nicht verpassen.
Trotz der vielen Leute verlief sich das alles im Mount St. Helens National Volcanic Monument. Die meisten Leute haben doch eh keine Zeit und düsen im Tiefflug an allem vorbei. Bisserl genervt haben die Mopedfahrer, die der Meinung waren, dass ihnen die Straße gehört. So etwas haben wir aber auch das erste Mal in den Staaten erlebt. Die Brüder fuhren regelrechte Rennen mit ihren Motorrädern.
Jo das war´s von mir zum Thema Mount St. Helens. Uns hat es dort Spaß gemacht...mal abgesehen von den Raupen. Einen Besuch können wir empfehlen. Vielleicht gucken wir mal wieder in paar Jahren vorbei um zu schauen, wie weit die Vegetation den ewigen Kampf gewonnen hat.
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