Tour durch den Westen der USA im Sommer 2014
08.08.2014 - 21.Tag El Mirage Dry Lake
Die letzte Nacht unserer Reise wollten wir, wie fast schon Tradition, in Victorville pennen. Nur war unser Stammmotel nicht so gemütlich. Ich suchte nach einer anderen Gelegenheit und stieß im Web auf das Americas Best Value Inn Adelanto-Victorville. Interessant waren vor allem seine sehr guten Bewertungen. Eine davon hatte sich sogar in meinem Kopp festgesetzt, wo der sonst so löchrig wie ein Sieb ist. Da schrieb jemand: "eine Perle mitten in der Wüste". Am Nachmittag trudelten wir in Adelanto ein, wo uns die Chefin, eine Frau südamerikanischer Abstammung, freundlich empfing und uns gleich noch eine Liste mit Sehenswürdigkeiten, Kneipen usw. gab.  Die Beurteilungen waren nicht übertrieben. Es war wirklich gut dort und wir werden definitiv wieder dort schlafen. Ach so der Preis, 52,48€ für die Nacht.
Da wir morgen Abend zurück nach Deutschland fliegen werden, wurde es Zeit die Koffer zu packen. Wir entrümpelten das ganze Auto und begannen alles zu verpacken. Am Ende hatten wir die Kühlbox und die Reisetasche auf je 23,-kg, aber der Koffer hatte noch ein paar Kilo Platz. Wir hatten dieses Mal erstmalig ein Raumproblem und mussten daher unseren gekauften Kram extrem eng verpacken. Hier seht ihr zum Beispiel eine unserer Zudecken, stramm zusammen gerollt, zwei Einkaufstüten drüber und Duck Tape rum. Ja das ist wirklich einer dieser 2,20 x 1,80m großen Decken, womit wir auch Zuhause nur noch schlafen.
Wir kaufen ja regelmäßig Campingstühle auf unseren Reisen, die wir am Ende verschenken oder im Hotel stehen lassen. Dieses Mal haben wir diese komplett klappbaren Campingdinger gekauft und die sind mit nach Hause gegangen. Sie waren zu lang für jedes Gepäckstück, aber unsere Reisetasche hat am Boden ein flaches Fach, wo wir sonst immer Schuhe rein gestopft haben. Die beiden Stühle passten da nebeneinander rein, guckten aber in der Länge gut 30cm raus. Wir einfach paarmal Duck Tape rum gekleistert und gut wars.
Foto - El Mirage Dry Lake
El Mirage Dry Lake
Die nette Tante vom Hotel gab mir doch diesen Zettel mit Attraktionen der Gegend. Ich belächelte den, weil man(n) kennt sich ja aus. Ich hat gerade nix zu tun und guckte doch mal drauf. El Mirage Dry Lake häää was das? Ich den Laptop angeschmissen und geguckt. Aha der ist gleich um die Ecke. Da wurde Vati plötzlich ganz nervös. Ja was, einkaufen können wir auch später. Wir schnappten den Fotoplunder und machten ab Richtung See.
El Mirage Dry Lake
Der El Mirage Dry Lake war ungewohnt. Wie soll ich das erklären? Wir kannten schon Salzseen, aber dieser sah ganz anders aus. Dann stand die Sonne schon tief am Himmel und genau im Westen, wohin wir auf dem See fahren mussten. Wir fuhren langsam um zu checken was das für ein Zeug unter uns ist und ob das die Karre trägt. Komisch war auch, dass wir sonst niemanden auf dem See fahren gesehen haben. Aber paar Fahrspuren waren schon dort.
Foto - getrockneter Schlamm
El Mirage Dry Lake
Plötzlich kam aus der Ferne ein Auto auf uns zu und zog eine mächtige Staubwolke hinter sich her. In der Karre zwei Jungs, die am "spielen" waren. Ihnen fielen unsere Kameras auf. Sie grüßten freundlich und fragten ob wir paar Bildchen machen wollen. Ich meinte ja und sie legten eine 1A Vorstellung hin.
El Mirage Dry Lake
Die jungen Männer waren echt cool drauf und Martina und ich, wir waren am Feiern vor Begeisterung. Wir dankten den beiden und die hauten ab in Richtung Zelt Camp am Seeufer.
El Mirage Dry Lake
Hmmm wenn die das können, dann kann ich das auch. Ich Martina die Kamera in die Hand gedrückt und gesagt: "hier mach mal". Ich hatte den Bogen schnell raus. Mann muss Gas geben und dabei Kurven fahren. Je mehr Gas um so mehr Staub. Martina hatte schon Schiss bekommen, weil ich es geschafft habe die Reifen auf dem See quietschen zu lassen. War ganz easy, einfach relativ engen Kreis fahren und ordentlich Gas geben. Ich fühlte mich sauwohl. Man(n) will ja auch mal bisschen Spaß haben.
El Mirage Dry Lake
Ich war dann zweimal mit der Sonne von hinten auf Martina zu gefahren, damit die knipsen kann.
El Mirage Dry Lake
Am Ende hielt ich an um nach den Fotos zu gucken. Meine Kleine war am Husten. Ich Dussel hatte bei meinem Rumsauen ganz vergessen, dass ich ihr den Staub im Schlepptau mitgebrachte.
Übrigens man konnte dort wirklich ordentlich toben, aber trotzdem musste ich den Kopp bei all dem Kaspern eingeschalten lassen, denn der El Mirage Dry Lake hat paar böse Fallen. Hier auf dem Foto links und dem darüber auch, sieht man einen schwarzen Schatten. Dass sind grüne Inseln über die man tunlichst nicht fahren sollte, denn das verkraftet die Karre nicht. Diese Inseln befanden sich in einem max. 1km breiten Streifen vom Ufer.
El Mirage Dry Lake
Der See und sein direktes Umfeld schimpft sich El Mirage Dry Lake Off-Highway Vehicle Recreation Area und steht unter der Verwaltung des BLM. Neuerdings muss man dort löhnen wenn man auf dem See fahren will. 15,-$ wollen die für 24 stunden haben. Wir zahlten damals nix.
Der See dient Hauptsächlich der Bespaßung der Einheimischen, die hier mit all möglichen Scheiß drauf umher kurven. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt es auf dem See nicht. Es gibt sogar welche, die hier mit ihren privaten Flugzeugen landen. Der See wird aber auch für Veranstaltungen sowie Film und Fernsehen genutzt.
Der Seeboden besteht aus einem Gemisch von Lehm und Ton, was in den Vergangenheit aus den Bergen in den See gespült wurde und ihn immer flacher werden ließ. Nach starken Regenfällen sperrt das BLM den See, weil dann alles Pampe ist und man allerhöchstens über den See fliegen kann.
Wir hatten hier richtig unseren Spaß und euch kann ich jetzt nur noch empfehlen auch mal hier zu toben. Am besten kommt das, wenn man so wie wir das Auto am Tag danach zum Vermieter zurück bringt.
El Mirage Dry Lake
Abendessen gabs bei Hometown. Danach wurden noch die fehlenden Kilogramm für den Koffer dazu gekauft und dann ab ins Motel. Gute Nacht.
El Mirage Dry Lake
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