Tour durch den Westen der USA im Sommer 2014
06.08.2014 - 19.Tag Gold Point Ghost Town
Ein netter Ami, dem scheinbar meine Nase gefiel, schickte mir vor paar Jahren eine Liste mit allen ihn bekannten Ghost Towns in den Staaten. Ich die Liste in meine Google Earth POI´s eingearbeitet und gecheckt, was man vom Satellit aus noch so sieht. Auf dieser Liste stand auch Gold Point und der Ort sah schon in Google sehr gut aus. Leider passte Gold Point bisher nie in eine Route, weil auch einfach zu abgelegen.
Unser Tagesziel heute war Las Vegas. Wir hätten von Bishop durch das Death Valley fahren können, wie es die meisten Touristen machen, aber Death Valley ist einfach nicht unser Ding und schon gar nicht im Hochsommer. Daher fuhren wir im Norden am Tal des Todes vorbei und prompt lag Gold Point zum Greifen nah.
Gold Point Ghost Town
Als wir gerade in Gold Point reinfuhren, sahen wir noch jemanden mit einem Golfcar durchs Bild huschen. Danach haben wir kein Schwein mehr entdeckt. Ständig hatten wir aber das Gefühl beobachtet zu werden. In manchen der Hütten lief ein Radio. Ja keine Ahnung, ist ja auch wurscht.
Gold Point Ghost Town
Um 1880 ließen sich hier ein paar Ranger und Goldsucher nieder, und nannten ihr Lager Lime Point. 1902 entdeckten Bergleute in der Gegend Silber, worauf das Mining Camp in Hornsilver umbenannt wurde. Nach anfänglichen guten Silber und auch ein wenig Gold Funden, zogen immer mehr Menschen her. 1908 standen schon mehr Holzhäuser als Zelte und Hornsilver wurde zu einer richtigen kleinen Stadt mit Salons, Läden usw..
Die Aktivitäten im Bergbau schwankte in den folgenden Jahren sehr stark, da auch die unterschiedlichen Erzlagerstätten schnell ausgebeutet waren. So ging es dann auch mit der Stadt immer mal wieder auf und ab.
Im Jahr 1927 wurde Hornsilver in Gold Point umbenannt. Einmal weil jetzt mehr Gold als Silber abgebaut wurde und dann sollte der "goldene" Name mehr Leute in den Ort ziehen. Na ja so richtig ging der Plan nicht auf. 1960 machte die letzte große Mine dicht. Heute sollen angeblich noch ein paar Enthusiasten in kleinen Claims ihr Glück suchen.
Gold Point Ghost Town
Gold Point war definitiv noch bewohnt, was man aber auch an den Häusern etwas abseits der Main Street sehen konnte.
Gold Point Ghost Town
Diese kleine Hütte fanden wir toll. Sie stand neben einem bewohnten Containerhaus und war komplett mit kleinen rostigen Blechen verkleidet.
Gold Point Ghost Town
Auch hier ein Zeichen von Zivilisation.
Gold Point Ghost Town
Über Gold Point wacht Sheriff Stone, der eigentlich Herb Robbins heißt und kein Sheriff ist.
Gold Point Ghost Town
Die alten Mienenanlagen durften wir nicht betreten. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob da noch was abging, aber aus deren Richtung hörten wir Geräusche von Maschinen.
Gold Point Ghost Town
Hier eine der echten alten Hütten von Anno was weiß ich. Rings rum paar neue Bretter, neuer Fußboden, oben neues Dach, dann ist die Bude wie neu.
Gold Point hat uns Spaß gemacht, auch wenn oder vielleicht gerade weil das hier so komisch war. Ich meine erst sehen wir jemanden und dann war plötzlich tote Hose. Wir beide haben gekichert und gesagt, dass man kurz aus dem Ort fahren sollte, vielleicht kommen dann all die scheuen Wesen aus ihren Hütten.
Gold Point Ghost Town
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