Tour entlang der Westküste der USA Sommer 2009
04.08.2009 - 9. Tag Crater Lake National Park
Wir haben letzte Nacht wunderbar im HiLo Motel in Weed bei offenem Fenster und dem Rauschen eines nahen Baches geschlafen. Schon vor dem Sonnenaufgang waren wir wieder unterwegs Richtung Norden. Wir wurden beim Fahren mit einem herrlichen Sonnenaufgang  verwöhnt.
Blick auf den 4317 Meter hohen Vulkan Mount Shasta, der noch als vulkanisch aktiv gilt. Sein letzter Ausbruch war im Jahr 1786.
Mount Shasta
Unser heutiges Ziel war der Crater Lake National Park, von dem wir bis dato auch wenig wussten. Kaum im National Park viel uns beim fahren auf der rechten Seite ein Canyon auf. Die Wände des Annie Canyon sahen wirklich toll aus, nur leider lagen sie noch im Schatten. Der Canyon ist eher eine Nachmittags Location.
Annie Canyon
Wir befinden uns jetzt im US Bundesstaat Oregon und da möchte ich noch etwas zu schreiben. Auf dem Weg von Weed zum Crater Lake haben wir die Grenze nach Oregon passiert. Oregon ist anders. Wir kamen uns ein wenig vor wie früher, womit aber nicht schlechter gemeint ist. Alles sah etwas unmoderner aus, die Leute noch gelassener, aber auch zufrieden. Ja und wir fühlten uns hier auch wohl.  Wobei man fairer Weise sagen muss, dass dieses anders aussehen schon in Weed Kalifornien anfing. Tanken darf man hier nicht selbst, aber das wusste ich schon aus dem Internet. Das beste ist aber das man hier shoppen kann ohne Steuern zahlen zu müssen.
Blick auf die Vidae Falls. Dieser etwa 30 Meter hohe Wasserfall liegt direkt an der Straße und ist leicht zugänglich.
Vidae Falls
Wir liefen dann den etwa 400 Meter langen Sun Notch Trail um endlich den Crater See zu sehen. Es war windig und sehr kühl. Und dann sahen wir ihn. In der Sonne leuchtete er türkisfarben und dort wo die Schönwetterwolken Schatten auf die Seeoberfläche warfen, sah der See tiefblau aus.
Crater Lake National Park
Blick auf das Phantom Ship, die kleine Insel des Crater Lake.
Phantom Ship
Um das Phantom Ship von Notch Trail aus zu sehen musste man etwa 20 Meter einen steilen Abhang runter. Nach langen Zureden wagte Frauchen sich doch nach unten. Ich lotste sie bis zur Hälfte ging ihr dann aber doch entgegen um Martina abzusichern. Für Martina war das gar nichts, was man ihr auch ansieht. Einen Meter vor ihr ging es dann steil nach unten.
Notch Trail
Wir fuhren dann ein kurzes Stück weiter und konnten dann die kleine Insel im schönsten Sonnenschein sehen.
Phantom Ship
Wir fuhren den Loop und dann sah ich auf der rechten Seite einen Wegweiser zu einem Campground und irgend etwas von Pinnacles und 10 Kilometer. Wir waren schon 100 Meter weiter auf einem Parkplatz wo wir das Foto oben gemacht haben. Ich konnte mit dem Begriff Pinnacles etwas anfangen, aber die 10 Kilometer störten mich ein wenig, denn in den vergangenen Tagen haben wir mächtig Kilometer geschrubbt. Wir diskutierten kurz und uns viel ein, dass unsere Neugierde bisher immer belohnt wurde. Außerdem kommt es jetzt auf insgesamt 20 Kilometer mehr auch nicht mehr drauf an und wir fuhren los. Gott sei Dank sind wir neugierig, denn uns gingen die Augen über.
Pinnacles
Die Pinnacles waren wunderschön. Hier stimmte alles, der blaue Himmel mit den wenigen Wolken, die grünen Bäume, das Licht von der richtigen Seite...man war ich aufgeregt. Wir liefen den Pinnacles Loop.
Pinnacles Loop
Diese Pinnacles sind Vulkanischen Ursprungs. Nach einem Vulkanausbruch bildeten sich hier Fumarolen aus denen 400 °C heiße Gase mit einer Geschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde ausgetreten sind. Diese heißen Gase härteten die umliegende Vulkanasche. Durch Erosion des umgebenden weicheren Gesteins wurden die Pinnacles freigelegt.
Pinnacles Loop    Pinnacles Loop
Ach war das schön hier. Nur eines störte, wir wurden hier das erste Mal auf unseren Reisen durch die Staaten von Mücken regelrecht attackiert. Wir hatten zwar zwei Sorten "Off" unter anderem "Deep Wood". Geholfen hat nur beides nach einander dick auftragen. Danach ließen uns die Biester in Ruhe, welche viel schlimmer wie die heimischen Mücken in Deutschland waren.
Pinnacles
Auf dem Weg zurück zur Loop Road entdeckten wir ein Gebiet mit mehreren Quellen am Hang und einem kleinen Bachlauf direkt neben der Straße. Hier war alles noch grüner...wenn man das so sagen darf.
Blütenpracht im Straßengraben
Zurück auf der Loop Road folgte ein View Point nach dem anderen. Wir hatten alle Zeit der Welt und nahmen alles mit. Die dunklen Flecke auf dem See sind die Schatten der Schönwetterwolken.
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Crater Lake National Park
Blick auf Pumice Castle, ein Wunderwerk der Erosion aus Bimsstein.
Pumice Castle
Blick nach Norden, in der Mitte der 25 Kilometer entfernte Vulkan Mount Thielsen
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Mount Thielsen
Mittags wurde es wärmer und der Wind vom Morgen war auch nicht mehr da. Hier machten wir unser Mittagspicknick. Klick auf das Bild für ein Panorama
Hier an der Westseite des Sees hat uns besonders begeistert, weil hier die vulkanischen Überreste besonders interessant und schön aussahen. Crater Lake hat sich in der Caldera des ehemaligen Vulkans Mount Mazama nur durch Regen und geschmolzenem Schnee gebildet. Es gibt keine Zu- oder Abflüsse. Der letzte Ausbruch fand hier vor etwa 7700 Jahren statt. Crater Lake weißt die beste Wasserqualität Nordamerikas auf. 1997 hat man hier eine Sichttiefe von über 43 Metern gemessen. Also verdursten kann man hier nicht.
Crater Lake National Park
Blick auf die zweite Insel des Crater Lake Wizard Island, welche ein inaktiver kleiner Vulkan ist, der sich vor etwa 6600 Jahren gebildet hat.
Wizard Island
Den gesamten Tag über sahen wir nur wenig Besucher, was wir ausgesprochen gut fanden. Wir fuhren dann zum Rim Village Visitor Center und staunten nicht schlecht, Menschenmassen und kein freier Parkplatz. Was wir im Visitor Center wollten wussten wir selbst nicht. Ich gab Gas und wir machten uns vom Acker.
   
Auch vom Crater Lake National Park waren wir sehr angenehm überrascht. Ja man liest selten mal was von ihm, aber dass es hier so schön sein würde hatten wir auch nicht gedacht. Der Rim Drive komplett um den See ist 53 Kilometer lang. Die 10$ Eintritt übernahm der National Park Pass. Einen Besuch hier können wir nur empfehlen, und dabei nicht die Pinnacles vergessen.
» mehr Fotos vom Crater Lake National Park gibt es hier «