Tour durch den Westen der USA im Februar 2018
12.02.2018 - 10.Tag Calhan Paint Mines Archaeological District
Am späten Nachmittag fuhren wir dann noch zu den Calhan Paint Mines, den erstens wusste ich, dass dort die Sonne scheinen würde und zweitens die im Schnee hat man auch nicht jeden Tag. Während der Fahrt dahin war natürlich auch Gertruds Tod ein Thema. Unser Alltag wird sich dadurch schlagartig ändern. Die Pfleg war natürlich sehr Zeitaufwendig und gerade für mich nicht eine Wohltat für die Psyche. Es war schon wirklich so, dass ich nicht mehr konnte. Foto - Calhan Paint Mines Archaeological District, Weg zurück vom Rim zum Parkplatz.
Calhan Paint Mines Archaeological District
Als wir bei den Calhan Paint Mines ankamen, musste wir feststellen, dass im Canyon bald Schluss mit der Sonne ist.
Calhan Paint Mines Archaeological District
Tja wir waren keine zwei Meter den Berg runter gegangen, da lagen wir schon im Dreck. Der Weg darunter ist ja ziemlich steil und der rutschte auf dem trocknen Gras. Martina hatte Angst und ging nicht einen Meter weiter, sie ging zurück und wollte dann oben warten. Foto - Calhan Paint Mines Archaeological District 
Calhan Paint Mines Archaeological District
Ich ging dann alleine weiter. Nach ein paar Metern kam meine Körper in Schwung. Keine Ahnung ob ihr das kennt. Man geht etwas glattes runter und traut sich nicht zu bremsen, weshalb man immer schneller wird. Ja ihr lest richtig, der Alte Mann rannte am Ende den Berg runter. Anhalten? Bei meiner Körpermasse keine Chance.
Martina hat die Aktion von oben beobachtet und es richtig mit der Angst zu tun bekommen. Irgendwann stolperte ich dann über einen der Büsche, auf die ich immer wieder mit Absicht getreten war um wenigstens etwas Halt zu haben und in der Hoffnung bremsen zu können. Der Sturz war heftig. Ich fiel und rutsche auf dem Bauch ein Stückchen weiter. Meine Hose inklusive Slip waren runter gezogen und wurden nur durch die Schuhe an den Füßen gehalten. Der ganz kleine Thomas wurde im Schnee noch kleiner. Ich stand langsam auf und zog mir erst mal die Büx an.
Die Kamera war in Ordnung, ja ich hatte so gut es ging versucht sie zu schützen. Aber mit dem rechten Knie stimmte etwas ganz und gar nicht. Es fühlte sich an, als wenn es in nur Sekunden dick werden würde. Der Schmerz war gar nicht so doll. Ich hoffte, dass es nicht nur am Schock liegen würde, wie das sonst ist, wenn man sich z. Bsp. an der Kreissäge verletzt. Jo kenne ich, tut nicht weh, aber abends.
Tja was machen, gehst du weiter oder zurück nach oben? Schaffst du es überhaupt nach oben? Am besten ich gehe einfach unten paar Bildchen machen, dann sehen wir, ob ich noch gehen kann. Ich hatte nur noch einen kleinen Abstieg von etwa 5 Höhenmetern vor mir und war dann endlich unten angekommen.
Hinterher war ich wie immer schlauer. Ich Trottel hätte mich sofort oben einfach fallen lassen sollen. Egal jetzt war ich unten und humpelte los. Foto - Martina hat mich von oben geknipst, unten rechts im Bild.
Calhan Paint Mines Archaeological District
Jo und ich tat es meiner Liebsten gleich. Sie erkennt man oben am Rim halb rechts stehen.
Calhan Paint Mines Archaeological District
Es begann dann am Knie zu brennen. Ich der sonst immer vor Kälte zittert, mir war warm. Aber Fotos habe ich trotzdem weiter gemacht.
Calhan Paint Mines Archaeological District
Die Sonne war dann doch schneller als ich. Eine halbe Stunde eher wäre besser gewesen und vor allem das richtige Schuhzeug, denn schuld waren wir selbst. Mit Turnschuhen bin ich da runter. Trottel!
Calhan Paint Mines Archaeological District
Egal, ich ging immer weiter und war trotz Schatten total begeistert.
Calhan Paint Mines Archaeological District
Jetzt so ohne Sonne wurde es auch schnell merklich kälter. Das war günstig fürs Knie. Man soll doch immer kühlen nach einem Unfall.
Calhan Paint Mines Archaeological District
Meine Kleine stand da oben ganz eisern und beobachtete mich. Für mich wurde es dann auch Zeit den Aufstieg zu wagen.
Calhan Paint Mines Archaeological District
Hoch ging das jetzt nicht ganz so schnell wie runter. Dafür bin ich aber auch nicht ein einziges Mal beim Rückweg in den Schnee gefallen. Martina hatte immer noch tränen im Gesicht. Die Angst, dass ich es nicht mehr hoch schaffen würde, hatte sie echt fertig gemacht.
Calhan Paint Mines Archaeological District
Zurück am Auto tat es dann doch etwas weh und das Knie war richtig schön dick. Trotz des Unfalls war es schön. Seit dem kann ich rechts nicht mehr aufknien, ebenso kann ich nicht in die Hocke gehen und das Knie ist taub. Aber das Linke funktioniert noch 1A. Und das Mittlere sowieso.
Calhan Paint Mines Archaeological District
Die Aussicht oben vom Rim gefiel mir. Auf dem Weg zum Auto musste ich mich immer wieder umdrehen um die Landschaft genießen zu können.
Calhan Paint Mines Archaeological District
Wir machten dann wieder in Richtung Nachtquartier im Baymont Inn & Suites Colorado Springs. Unterwegs hielten wir bei einem City Markt, wo Martina schnell zwei frische Bagel zum Abendbrot holte. Ich blieb im Auto, weil ich nicht mehr gehen mochte.
Im Hotel begutachteten wir dann das dicke Knie, was inzwischen schon blau geworden ist. Nach dem Duschen gab es ordentlich Voltaren und paar Ibuprofen und gut war es.
Ja das Abendbrot fiel eher bescheiden aus. Wir waren pappe satt von wegen unseren Stürzen, außerdem musste ich noch Gertruds Tod verarbeiten. Von daher Gute Nacht.
Calhan Paint Mines Archaeological District
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