Tour durch den Südwesten der USA im Herbst 2015
13.10.2015 - 16.Tag Arches National Park
Guten Morgen Moab. 7.20Uhr ui schon so spät. Ich habe sehr gut geschlafen, aber jetzt wurde es höchste Zeit. Frühstück fiel aus, wegen zu lange lümmeln im Nest. Kurz vor acht kam ich am Visitor Center des Arches an. Hier standen lauter alte Leute in der Schlange. Ok ich bin auch ein alter Leut und stellte mich dazu.
Punkt 8.00Uhr öffnete der Laden. Alle wollten nur das eine, ein Permit für Fiery Furnace. Die Leutchen vor mir, waren einmal ein Wanderverein und dann eine Family, die einen Führer engagiert hatten, nur ich war Solo unterwegs. Der Ranger musterte mich und fragte, ob ich Fiery Furnace schon mal besucht hätte. Ja klar....hunderte Male in Google Earth. Letzteres ließ ich lieber weg und schwindelte einmal. Was meine Nase wird länger? Keine Problem, so wie die Nase des Mannes so sein Johannes.
Foto - Arches National Park
Arches National Park
Mein Geflunker nutzte nix, ich musste zur Belehrung in einen Raum. Die Rangerin begann, wir würden 100 Tode sterben, wer sich verläuft, findet nie wieder raus. Ja klar und der Weg ist gepflastert von Kadavern. Glaubt ihr nicht? Geht selbst hin, die erzählen Geschichten und wollen einem Angst machen. Dann wurde uns noch ein Film gezeigt, der uns bewusst machen sollte, wie gefährlich unser Vorhaben, dort wandern zu gehen doch ist. Mit schlotternden Knie nahm ich mein Permit für Fiery Furnace entgegen, was mir 6,-$ gekostet hat.
Arches National Park
Am Parkplatz Trailhead Fiery Furnace standen schon paar Autos. Waren das die Karren von all den Vermissten, oder werden die täglich abgeschleppt? Ich grübelte, ob ich die Kühlbox mitnehme, so hätte ich die Chance wenigstens eine Woche zu überleben. Die war mir aber zu schwer und außerdem, lieber kurz und schmerzlos, als langsam dahin siechen. Ihr habt jetzt auch Angst? Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Arches National Park
Ich wollte den unteren Teil im Süden erkunden. Hier geht man vom Parkplatz aus erst mal nur bergab.
Foto - Walkthrough Bridge im Fiery Furnace
Arches National Park
Wege gab es im Fiery Furnace. Ab und an konnte ich Trampelpfade erkennen, aber die verliefen eher planlos. Die Finnen stehen teilweise sehr eng und wenig Tageslicht erreicht den Boden.
Arches National Park
So richtig hat mich Fiery Furnace nicht überzeugt. Doch es war schön, aber...ja weiß auch nicht. Vielleicht hätte ich den oberen Teil wählen sollen oder eine Ranger geführte Tour. Letztere war aber komplett ausgebucht. Mir langte es und ich ging zurück zum Auto.
Arches National Park
Auf dem Rückweg begegnete ich einem älteren Pärchen. Die beiden machten keinen glücklichen Eindruck. Ich denke sie waren körperlich einfach ungeeignet für Fiery Furnace. Am Ende muss aber jeder selbst wissen, was er macht, daher klemmte ich mir einen Kommentar.
Arches National Park
Ich entschied mich dann den Tower Arch zu besuchen. Ich war hier schon im Februar mit Martina, aber ihr war der Trail nix, ich war krank, weshalb wir ihn damals nicht gelaufen sind. Am Trailhead standen paar Autos. Ich schnappte mir ´ne Pulle Wasser, Kameragedöns, packte alles in meinen Rucksack und zog los.
Arches National Park
Vom Parkplatz ging es gleich mal 50 Meter in die Höhe. Der Weg ging über Fels und Stein und war nicht ohne. Oben wurde ich dann mit der Sicht auf die Klondike Bluffs Verwöhnt.
Foto - den Tower  vom Tower Arch sieht man schon von dieser Seite (Bildmitte)
Arches National Park
Der Trail ging dann eine ganze Weile bergab. Ausgeschildert war da nix, ich folgte einfach den Steinmännchen, außerdem wusste ich auch so, wo sich der Tower Arch befindet. GPS braucht man dort auch nicht und verlaufen geht ebenso wenig. Man hat fast auf dem gesamten Trail die Klondike Bluffs vor Augen. Kurz vorm Arch kam dann das beste Stück, es ging im losen Sand nach oben. Das gibt stramme Waden.
Arches National Park
Und wenn du denkst, dass du es geschafft hast, kommt um die Ecke noch mehr Sand und natürlich geht es weiter in die Höhe...alles wegen der Fitness.
Arches National Park
Auch von dieser Seite sieht man zuerst den Tower vom Arch.
Arches National Park
Die Klondike Bluffs haben mich von Anfang an begeistert. Es machte mir riesigen Spaß mang den Finnen zu wandern und zu gucken.
Arches National Park
Na ist das was? Jo mitten im Arches National Park und kein Mensch zu sehen. Rechts im Bild der Tower. Ich habe es fast geschafft.
Arches National Park
Kuckuck, da isser.
Arches National Park
Ich habe die ganze Zeit niemanden gesehen. Kaum komme ich beim Tower Arch an, geht da ein Junger Mann unter dem Steinbogen und kommt ins rutschen. Ich ruf noch Vorsicht, Vorsicht ohhauahauahä. Puh das ging noch mal gut. Wir geben uns die Hand, ich zu ihm: " I´m Thomas from Germany" und er: "I´m Thomas from East Germany". Ich auf Deutsch: "häää?". Äh wie heißt eigentlich häää auf Englisch? Nee er erzählte dann weiter. Seine Familie stammt aus Ostdeutschland und die ist vorm Mauerbau in die USA gegangen. Sein Bruder ist noch in Leipzig geboren, er in den USA. Er selbst spricht nur paar Brocken Deutsch. Thomas zeigte mir noch den Weg, wie man am Besten auf die andere Seite vom Arch kommt. Danach machte er sich auf den Rückweg. Fand ich nett.
Foto - Jo so sieht die Geschichte aus, wenn man durch das Loch guckt. Hübsch oder!?
Arches National Park
Der Tower Arch ist ein gewaltigen Kerl. Mir hat´s hier prima gefallen. Definitiv eine der schönsten Orte im National Park....meine Meinung. Für mich wurde es dann auch Zeit zu gehen.
Arches National Park
Der Rückweg im Tiefsand war total easy. Ich musste nur ein Bein vors andere stellen, den Rest machte die Schwerkraft. Mir kam da ein junges Pärchen entgegen. Er schien der junge begeisterte Hobbyfotograf zu sein, sie zog ´ne Flunsch und schleppte ihre Handtasche durch die Gegend. Nein sie hatte keine Stöckelschuhe an, denn dann wäre es perfekt.
Foto - Marching Men. Nix schiefe Kamera, das ist da schief.
Arches National Park
Darf ich euch meine neuen Wanderbotten zeigen? Das sindse, die Moab Hiker von Merrell®. Die sehen nach nix aus, laufen sich aber fantastisch. Ich hatte sie heute den ersten Tag an und nix hat gedrückt, geklemmt oder gescheuert. Ich hoffe dass ich sie noch oft nutzen kann und sie ein paar Jahre halten werden.
Beim Abstieg von den Klondike Bluffs musste ich wieder etwas mehr aufpassen. Von unten kam mir eine Family entgegen, die mich fragten, wie denn der Hike wäre. Ich zeigte auf meinen Bauch und meinte, dass sie das auch schaffen.
Foto - Blick von den Klondike Bluffs in Richtung Devils Garden.
Arches National Park
Die Wanderung zum Tower Arch war nach Fiery Furnace der zweite Wunsch, der in Erfüllung ging. Euch kann ich diesen Trail auch nur empfehlen. Rechnet mit etwa 4km hin und zurück. Für die Knipser, der Arch liegt ab Mittag in der Sonne. Geht nicht zu spät los, weil ihr sonst die Klondike Bluffs im Gegenlicht habt.
Foto - auf dem Weg nach Moab habe ich noch an einem Viewpoint gehalten und einen Blick auf Fiery Furnace geworfen. Ich denke mal, dass ich irgendwann noch einmal da rein gehen werde, dann aber hoffentlich mit jemanden aus der Family.
Arches National Park
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